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Das richtige Wasser für den Garten

Wasserarten im Garten – Regenwasser, Grundwasser & Co. nachhaltig nutzen

Wasser ist für jeden Garten essentiell – es hält Pflanzen am Leben und sorgt für gesundes Wachstum. Gleichzeitig werden die Sommer durch den Klimawandel immer trockener, und die effiziente Nutzung von Wasser im Garten gewinnt an Bedeutung. Garten- und Schrebergartenbesitzer suchen daher nach Möglichkeiten, kostbares Trinkwasser einzusparen und alternative Wasserquellen für die Bewässerung zu nutzen. In diesem Artikel werden die verschiedenen Arten von Wasser, die im privaten Garten eingesetzt werden können, ausführlich vorgestellt. Dabei geht es um Regenwasser, Grundwasser, Leitungswasser, Grauwasser und Oberflächenwasser. Wir betrachten, für welche Gartenbereiche und Zwecke sich diese Wasserarten eignen, wie man sie sammeln und speichern kann, wie sich die Wasserqualität bei Bedarf verbessern lässt und welche Pumpensysteme für die unterschiedlichen Wasserquellen empfehlenswert sind.


Überblick: Welche Wasserarten können im Garten genutzt werden?

In einem Garten stehen prinzipiell mehrere Wasserquellen zur Verfügung. Jede hat ihre spezifischen Eigenschaften hinsichtlich Herkunft, Verfügbarkeit und Zusammensetzung. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Wasserarten, die im Garten genutzt werden können:

Regenwasser

Regenwasser ist Niederschlagswasser, das vom Himmel fällt und auf dem Grundstück aufgefangen wird. Meist wird es über Dachflächen gesammelt, die das Wasser in Dachrinnen und Fallrohre leiten. Von dort kann es in Behältern wie Regentonnen oder Zisternen gespeichert werden. Regenwasser ist in der Regel weich, das heißt es enthält wenig Kalk (Calciumcarbonat) und kein Chlor. Dadurch ist es besonders pflanzenverträglich – viele Gartenpflanzen, insbesondere solche, die empfindlich auf kalkhaltiges Wasser reagieren (z.B. Rhododendren oder Azaleen), bevorzugen Regenwasser. Als kostenlos verfügbare Ressource ist Regenwasser ökologisch und ökonomisch sinnvoll: jeder Liter Regenwasser, der zum Gießen genutzt wird, spart Trinkwasser. Allerdings hängt die Verfügbarkeit von Regenwasser vom Wetter und der Speicherkapazität ab. In trockenen Perioden kann ein Vorrat schnell aufgebraucht sein.

Grundwasser

Grundwasser befindet sich unsichtbar im Boden und füllt dort Hohlräume und Gesteinsschichten. In vielen Gegenden kann Grundwasser über einen Brunnen im Garten erschlossen werden. Dieses Wasser stammt aus dem unterirdischen Wasserspeicher und ist in der Regel ganzjährig verfügbar, unabhängig von Regenfällen. Die Qualität des Grundwassers variiert je nach Region: oft ist es relativ hart (kalkhaltig) und kann Mineralien wie Eisen oder Mangan enthalten. Grundwasser ist natürlicherweise kühl und klar; nach dem Fördern kann es bei Kontakt mit Luft manchmal bräunliche Verfärbungen zeigen (z.B. durch ausgefälltes Eisen). Für die Gartenbewässerung ist Grundwasser in vielen Fällen gut geeignet. Es fällt, abgesehen von den Kosten für Brunnenanlage und Pumpe, ebenfalls nicht unter die Trinkwasserabrechnung. Wichtig ist, dass die Entnahme genehmigt sein muss, falls größere Mengen gefördert werden oder wenn gesetzliche Vorgaben dies vorschreiben. In Kleingärten und privaten Hausgärten sind seichte Schlagbrunnen oder Bohrbrunnen bis zu einer gewissen Tiefe oft zulassungsfrei, jedoch lohnt sich ein Blick auf regionale Regelungen.

Leitungswasser

Leitungswasser ist das aufbereitete Trinkwasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz. Es steht durch den Wasserhahn jederzeit und in praktisch unbegrenzter Menge zur Verfügung, weshalb es viele Gärtner als einfachste Lösung für die Bewässerung nutzen. Leitungswasser unterliegt strengen Qualitätskontrollen und ist hygienisch einwandfrei. In der Zusammensetzung unterscheidet es sich je nach Wasserwerk; häufig handelt es sich um aufbereitetes Grundwasser oder Oberflächenwasser, das meist mittelhart bis hart ist und Chlor oder andere Desinfektionsmittel in geringen Mengen enthalten kann, um Keime abzutöten. Für Pflanzen ist Leitungswasser grundsätzlich unproblematisch, allerdings können sehr kalkhaltige Wasser auf Dauer den Boden aufhärten oder empfindliche Pflanzen (wie Moorbeetpflanzen) beeinträchtigen. Ein Nachteil der Nutzung von Leitungswasser im Garten sind die Kosten – es ist gebührenpflichtig – sowie der ökologische Aspekt: Jeder Liter Leitungswasser wurde als Trinkwasser aufwendig gereinigt, sodass seine Verwendung für einfache Bewässerungszwecke eine Vergeudung von Ressourcen darstellen kann, wenn Alternativen vorhanden sind.

Grauwasser

Als Grauwasser bezeichnet man Haushaltsabwasser, das nur gering verschmutzt und frei von Fäkalien ist. Typische Quellen für Grauwasser sind z.B. das Wasser aus der Dusche oder Badewanne, das Abwasser vom Händewaschen oder von der Waschmaschine (wenn man auf allzu aggressive Waschmittel verzichtet). Dieses Wasser enthält Seifenreste, leichte Verschmutzungen und gelöste organische Stoffe, ist aber kein Frischwasser mehr. In privaten Gärten kann aufbereitetes Grauwasser als Brauchwasser genutzt werden, um Trinkwasser zu sparen. Die Nutzung von Grauwasser erfordert jedoch gewisse Vorkehrungen: Es muss gesammelt und meist gefiltert oder biologisch gereinigt werden, bevor es im Garten eingesetzt wird, um Geruchsbildung oder Hygienerisiken zu vermeiden. In einigen Fällen wird Grauwasser mit einfachen Mitteln im Haushalt gesammelt – etwa indem man beim Warmwerden des Duschwassers das kalte Wasser in einem Eimer auffängt, oder indem man das Wasser vom Gemüsewaschen aufbewahrt. Dieses aufgefangene Grauwasser kann dann direkt zum Gießen verwendet werden. Umfangreichere Grauwassernutzungsanlagen im Haus leiten das Wasser etwa in einen separaten Tank und bereiten es durch Filter und biologische Stufen so auf, dass es für Toilettenspülung oder Gartenbewässerung verwendet werden kann. Grauwasser eignet sich nicht als Trinkwasser, aber im Garten kann es eine zusätzliche, nachhaltige Wasserquelle sein, solange bestimmte Regeln beachtet werden (dazu später mehr).

Oberflächenwasser

Oberflächenwasser umfasst alle natürlichen Wasseransammlungen an der Erdoberfläche. Im Garten ist damit in erster Linie Wasser aus einem Teich oder Bachlauf gemeint, sofern ein solcher vorhanden ist. Manche Gärten haben einen künstlich angelegten Gartenteich, der Regenwasser und eventuell Grundwasser sammelt. Andere liegen in der Nähe eines natürlichen Bachs oder einer Quelle, aus der Wasser entnommen werden könnte. Oberflächenwasser ist in der Regel durch Kontakt mit Erde, Pflanzen und Tieren biologisch belebt, d.h. es können Algen, Plankton, Laubpartikel oder Mikroorganismen enthalten sein. Ein Teich im Garten wird oft durch Regen und Grundwasser gespeist; das Wasser daraus kann zum Gießen verwendet werden und enthält meist mehr organische Nährstoffe als frisches Regenwasser, was den Pflanzen zugutekommen kann. Allerdings kann Oberflächenwasser auch Verunreinigungen enthalten (z.B. Keime aus Vogelkot oder Schwebstoffe). Bei Fluss- oder Bachwasser hängt die Qualität stark von der Quelle und eventuellen Einleitungen flussaufwärts ab. In jedem Fall ist Oberflächenwasser eine mögliche Wasserart für den Garten, die – sofern verfügbar – zur Entlastung des Trinkwassers beitragen kann. Beachten sollte man hierbei örtliche Vorschriften: die Entnahme von Wasser aus einem öffentlichen Gewässer (Bach, Fluss, See) ist in vielen Regionen reglementiert und eventuell genehmigungspflichtig. Innerhalb des eigenen Gartenteichs darf man sein Wasser natürlich verwenden.

Das richtige Wasser für den Garten
Das richtige Wasser für den Garten

Wofür eignet sich welche Wasserart im Garten?

Nicht jedes Wasser ist für alle Aufgaben im Garten gleichermaßen gut geeignet. Unterschiedliche Pflanzen und Bereiche im Garten haben teils verschiedene Ansprüche oder Toleranzen hinsichtlich der Wasserqualität. Im Folgenden wird erläutert, welche Wasserart sich besonders für welche Gartenbereiche und Zwecke anbietet:

Gemüsebeet und Obstgarten

Gemüse und Obstpflanzen, insbesondere solche, die roh verzehrt werden (Salate, Beeren, Tomaten etc.), sollten möglichst mit sauberem, hochwertigem Wasser gegossen werden. Regenwasser ist hierfür ideal, da es weich und frei von Chlor ist und als natürliches Wasser dem Geschmack und der Gesundheit der Pflanzen zuträglich ist. Mit Regenwasser gewässerte Gemüsepflanzen gedeihen meist prächtig. Auch Grundwasser lässt sich im Gemüsebeet verwenden, vor allem für robuste Gemüsesorten und Obstbäume. Falls das Grundwasser jedoch sehr kalt aus dem Brunnen kommt, ist es ratsam, es zunächst in einem Behälter etwas temperieren zu lassen, um Wachstumsstockungen durch Kälteschock zu vermeiden. Leitungswasser kann selbstverständlich ebenfalls im Nutzgarten eingesetzt werden – es ist hygienisch unbedenklich. Allerdings führt hartes Leitungswasser auf Dauer zu Kalkablagerungen im Boden, was manche Gemüsepflanzen weniger mögen.

Grauwasser sollte im Gemüsebeet mit Vorsicht eingesetzt werden: generell wird davon abgeraten, ungeklärtes Grauwasser zum Gießen von essbaren Pflanzen zu verwenden, da Seifenreste oder Mikroorganismen an das Gemüse gelangen könnten. Wenn Grauwasser genutzt wird, dann allenfalls für Obstbäume oder Beerensträucher, wobei das Wasser direkt auf den Wurzelbereich gegeben und Kontakt mit den Früchten vermieden werden sollte. Oberflächenwasser aus einem sauberen Teich kann im Nutzgarten genutzt werden – zum Beispiel schwören manche Gärtner auf Teichwasser für Tomaten, da es nährstoffreich und abgestanden (d.h. zimmerwarm) ist. Wichtig ist aber, Gemüse aus dem Garten generell vor dem Verzehr zu waschen, insbesondere wenn mit nicht-trinkbarem Wasser (Regen, Teich oder Grauwasser) gegossen wurde, um eventuelle Verunreinigungen abzuspülen.

Zierpflanzen und Blumenbeete

Ziersträucher, Blumenrabatten und Stauden sind in der Regel weniger heikel in Bezug auf die Wasserqualität als Gemüse. Für sie ist Regenwasser ebenfalls eine hervorragende Wahl, denn es fördert ein üppiges Wachstum und vermeidet Kalkflecken auf Blättern oder Blüten. Leitungswasser kann hier problemlos eingesetzt werden, da die Optik oder Verzehrbarkeit keine Rolle spielt. Einzig sehr kalkempfindliche Zierpflanzen (wie einige Orchideen oder Moorbeetpflanzen) könnten von zu hartem Wasser beeinträchtigt werden. Grundwasser aus dem Brunnen ist für die meisten Zierpflanzen gut verträglich. Sollten darin viel Eisen oder Mangan gelöst sein, kann es beim Gießen zu bräunlichen Belägen auf Blättern oder Blüten kommen, weshalb man eisenhaltiges Brunnenwasser besser direkt auf den Boden gießt und die Pflanzenteile nicht dauerhaft benetzt.

Grauwasser kann im Ziergarten unter bestimmten Voraussetzungen zum Einsatz kommen, insbesondere wenn es vorher durch Filter von groben Verschmutzungen befreit wurde. Zierpflanzen wie robuste Büsche, Hecken oder Rasenflächen verkraften leicht mit Seifenresten belastetes Wasser in der Regel gut. Man sollte Grauwasser jedoch nicht auf sehr empfindliche Blühpflanzen sprengen, da Rückstände von Tensiden unter Umständen Blattverbrennungen oder Bodenstrukturprobleme verursachen könnten. Oberflächenwasser wie Teich- oder Bachwasser eignet sich gut zum Bewässern von Zierpflanzen: die in einem Teichwasser vorhandenen organischen Stoffe können sogar als milder Dünger wirken. Hier kann man nahezu alle Blumen und Ziersträucher mit gießen. Da Optik eine Rolle spielt, sollte man allerdings darauf achten, dass eventuelle Schwebstoffe keine sichtbaren Rückstände auf Blüten hinterlassen – bei Bedarf wässert man dekorative Blüten lieber von unten an der Wurzel.

Rasen und Grünflächen

Grasflächen sind hinsichtlich des Gießwassers sehr genügsam. Ein Rasen verträgt prinzipiell jedes der genannten Wasserarten, solange ausreichend gegossen wird. Da ein Rasen im Sommer große Wassermengen benötigt, bietet es sich aus Kostengründen unbedingt an, Regenwasser oder eigenes Brunnenwasser zu verwenden, um das Leitungswasser zu sparen. Regenwasser ist ideal, da es kostenlos verfügbar und weich ist – Kalkflecken spielen auf dem Rasen zwar keine Rolle, aber Regenwasser dringt gut in den Boden ein und fördert ein gesundes Bodenleben. Grundwasser eignet sich ebenso gut: viele Hausbesitzer bewässern den Rasen automatisiert mit Wasser aus einem Gartenbrunnen. Die Temperatur des Brunnenwassers ist für den Rasen unkritisch und selbst ein höherer Eisengehalt stört nicht, solange man Gebäude oder Plattenwege vor Rostflecken schützt (eisenhaltiges Wasser kann bei Beregnung orange Sprenkel auf hellen Steinen hinterlassen). Leitungswasser zu verwenden ist komfortabel, aber bei großen Rasenflächen mit hohen Kosten verbunden. Wenn es die Situation erfordert, kann jedoch auch der Rasen mit Trinkwasser grün gehalten werden.

Grauwasser ist für Rasenflächen noch eine der unbedenklicheren Nutzungen, da man das Gras später nicht isst und der Boden durch Mikroorganismen einiges abbauen kann. Einige professionelle Grauwassernutzungsanlagen speisen gezielt die Gartenberegnung. Dennoch sollte man auch beim Rasen darauf achten, dass Grauwasser keine giftigen Chemikalien enthält (keine Lacke, Lösungsmittel oder stark chlorhaltige Reiniger im Abwasser) und idealerweise nur unterirdisch oder mit Tropfschläuchen ausbringen, um Aerosole zu vermeiden.

Oberflächenwasser vom Teich ist für den Rasen hervorragend geeignet – es ist meist leicht erwärmt, was den Gräsern bekommt, und kann großflächig verteilt werden. Sollte das Teichwasser Algen enthalten, ist das für den Rasen unproblematisch; im Gegenteil, es können dadurch sogar Nährstoffe zugeführt werden.

Gewächshaus und Topfpflanzen

Im Gewächshaus herrscht ein besonderes Mikroklima: wärmer und oft feuchter als draußen. Pflanzen im Gewächshaus – ob Gemüsejungpflanzen, empfindliche Exoten oder Hydrokulturen – profitieren besonders von Wasser, das temperiert und möglichst keimarm ist. Regenwasser, das in einem Tank im Gewächshaus oder in der Sonne aufgewärmt wurde, ist sehr gut für Gewächshauspflanzen geeignet, da es die Wurzeln nicht mit Kälte schockt. Zudem enthält es keinen Kalk, was Ablagerungen an Pflanztöpfen oder Bewässerungssystemen minimiert. Leitungswasser kann ebenfalls benutzt werden; viele Gewächshausgärtner mischen Leitungswasser und Regenwasser, um eine ausreichende Menge zu haben. Bei Leitungswasser sollte man darauf achten, dass kein starker Chlorgehalt vorliegt, weil empfindliche Pflanzen wie Orchideen darauf reagieren können – allerdings verflüchtigt sich Chlor beim Stehenlassen des Wassers relativ schnell.

Grundwasser kann im Gewächshaus eingesetzt werden, doch direkt aus der Tiefe ist es sehr kalt. Hier empfiehlt es sich besonders, Brunnenwasser zunächst in einem Zwischenbehälter aufzuheben, damit es Umgebungstemperatur annimmt.

Grauwasser wird im Gewächshaus eher selten verwendet, und wenn, dann nur nach gründlicher Aufbereitung (Filter, ggf. UV-Desinfektion), da die hohe Luftfeuchtigkeit in einem Gewächshaus ein Verkeimen des Umfelds begünstigt. Zudem wachsen im Gewächshaus meist empfindliche oder wertvolle Pflanzen (z.B. Jungpflanzen, tropische Gewächse oder Tomaten), bei denen man keine Risiken eingehen möchte.

Oberflächenwasser aus einem Teich kann im Gewächshaus benutzt werden, sofern es nicht zu trüb ist, allerdings ist hier die Gefahr von Algensporen oder Krankheitserregern (Pilzsporen, Bakterien) etwas höher: im warmen, geschlossenen Gewächshaus könnte ungefiltertes Teichwasser zu mehr Krankheiten führen. Deshalb bevorzugen viele im Gewächshaus ebenfalls Regenwasser oder Leitungswasser, eventuell nach zusätzlicher Filterung.

Speicherung der verschiedenen Wasserarten
Das richtige Wasser für den Garten

Sammlung und Speicherung der verschiedenen Wasserarten

Damit alternative Wasserquellen im Garten jederzeit verfügbar sind, müssen sie sinnvoll gesammelt und gespeichert werden. Je nach Wasserart kommen unterschiedliche Methoden und Systeme zum Einsatz:

  • Regenwasser sammeln: Die gängigste Methode ist die Nutzung von Dachflächen. Das Regenwasser vom Hausdach, Garagendach oder vom Gartenhaus wird über Dachrinnen in Sammelbehälter geleitet. Ein klassischer einfacher Speicher ist die Regentonne, ein offenes oder abgedecktes Fass mit meist 200–300 Litern Volumen, das am Fallrohr angeschlossen wird. Für größere Mengen installieren viele Gartenbesitzer eine Zisterne – das ist ein deutlich größeres Speichervolumen (1.000 Liter bis hin zu mehreren Kubikmetern), oft unterirdisch im Garten vergraben oder als großvolumiger Tank aufgestellt. Zwischen Dachrinne und Tonne/Zisterne empfiehlt sich ein Laubfang oder Filter, der grobe Verschmutzungen zurückhält. Überschüssiges Regenwasser sollte über einen Überlauf versickern oder kontrolliert abgeleitet werden, um Überschwemmungen zu vermeiden, wenn die Speicher voll sind. Neben Dachflächen kann man Regenwasser theoretisch auch direkt auf dem Grundstück in Mulden sammeln (Regenmulde) oder in offenen Becken auffangen, allerdings verdunstet offenes Wasser schnell. In Regentonnen und Zisternen bleibt das Wasser länger verfügbar. Wichtig ist eine Abdeckung, um das Risiko für Mückenlarven im Wasser und Algenwachstum durch Lichteinfall zu reduzieren. Regenwasser kann monatelang gelagert werden, wobei es in warmen Perioden zu einer leichten Verkeimung kommen kann – völlige Keimfreiheit ist aber für Gießwasser nicht nötig.
  • Grundwasser erschließen und speichern: Um Grundwasser zu nutzen, muss zunächst ein Brunnen im Garten angelegt werden. Das kann ein einfacher Schlagbrunnen/Rammbrunnen sein (ein Rohr, das in relativ geringe Tiefe, typischerweise bis ~7 Meter, in den Boden getrieben wird, um Grundwasser aus der ersten Schicht zu fördern) oder ein Bohrbrunnen mit größerem Durchmesser, der auch tiefere Wasserschichten erreichen kann. Ist der Brunnen einmal vorhanden, wird in der Regel eine Pumpe installiert (entweder an der Oberfläche saugend oder eine Tauchpumpe im Brunnenrohr), um das Wasser nach oben zu fördern. Das geförderte Grundwasser kann entweder direkt verbraucht oder in Behältern zwischengespeichert werden. Viele Hauswasserwerke (dazu später mehr) pumpen Brunnenwasser direkt ins Gartenschlauchsystem bei Bedarf. Wer jedoch Grundwasser auf Vorrat speichern möchte, kann einen Teil in Tanks füllen – zum Beispiel um eine Reserve zu haben oder um das Wasser temperieren zu lassen. Da Grundwasser meist klar aus dem Boden kommt, sind geschlossene Tanks oder Zisternen zur Speicherung geeignet. Man sollte darauf achten, Tanks lichtdicht zu halten, da Grundwasser einige Nährstoffe mitbringen kann, die sonst Algenwachstum fördern. Bei der Entnahme mit einer Saugpumpe kann es notwendig sein, den Brunnen gelegentlich zu regenerieren oder zu reinigen (Stichwort „Brunnen spülen“), da feine Partikel angesaugt werden können.
  • Leitungswasser bereitstellen: Leitungswasser bedarf eigentlich keiner besonderen Speicherung, da es auf Abruf verfügbar ist. Dennoch gibt es Situationen, in denen auch Leitungswasser zwischengespeichert wird. Ein Beispiel ist die Nutzung einer Garten-Beregnungsanlage mit zeitgesteuerten Intervallen: Hier kann ein Vorratsbehälter hilfreich sein, um etwaige Druckschwankungen auszugleichen oder um das Wasser vorzuwärmen. Ebenso lassen manche Gärtner Leitungswasser in Tonnen stehen, damit sich das im Wasser enthaltene Chlor verflüchtigt und das Wasser Umgebungstemperatur erreicht – besonders für empfindliche Pflanzen ist zimmerwarmes Gießwasser besser als kaltes direkt aus der Leitung. Allerdings ist bei stagnierendem Leitungswasser Vorsicht geboten: Wenn es lange in einem Behälter steht, verliert es nicht nur das Desinfektionschlor, sondern kann auch bakteriell belastet werden. Deshalb sollte gespeichertes Leitungswasser innerhalb weniger Tage verbraucht oder durch Frischwasser ersetzt werden. In Kleingartenanlagen ohne eigenen Wasseranschluss füllen Gartenfreunde auch gern mobile Tanks oder Kanister mit Leitungswasser zu Hause und transportieren diese dann zum Garten. Solche Kanister sind ebenfalls eine Form der Zwischenspeicherung, aber meist nur in kleinem Maßstab (20–60 Liter).
  • Grauwasser sammeln: Die Sammlung von Grauwasser erfordert etwas Planung, damit nur geeignetes Wasser aufgefangen wird. Im Haushalt können einfache Maßnahmen getroffen werden, wie etwa das bereits erwähnte Auffangen des anfänglich kalten Duschwassers in einem Eimer, oder das Abgießen von nicht gesalzenem Kochwasser (zum Beispiel von Pellkartoffeln oder Nudelwasser ohne Salz) in einen separaten Behälter zum Abkühlen und späteren Verwenden im Garten. Pflanzliches Kochwasser, Badewasser oder Wasser vom Wäschewaschen (wenn umweltfreundliches Waschmittel benutzt wurde) können in Wannen oder Eimern gesammelt werden. Wer es technisch aufwändiger möchte, kann sein Abflusssystem im Haus so erweitern, dass etwa das Badewasser in einen speziellen Grauwassertank gepumpt wird. Solche Tanks haben meist Filtereinsätze, um Haare und grobe Partikel zurückzuhalten. Das gespeicherte Grauwasser sollte möglichst zeitnah (innerhalb von ein bis zwei Tagen) genutzt werden, da es sonst beginnt, durch Bakterien zu „kippen“ (es entstehen Geruch und Biofilme). Längere Speicherung erfordert eine Aufbereitung, etwa durch Belüftung oder biologische Klärung. Eine interessante Methode im Garten ist das Anlegen einer Pflanzenkläranlage für Grauwasser: Dabei wird ein bepflanztes Kiesbeet geschaffen, in das das Grauwasser eingeleitet wird. Die Kombination aus Filterschicht und den Wurzeln von Schilf oder Rohrkolben reinigt das Wasser auf natürliche Weise. Das so vorgeklärte Wasser kann danach in eine Sickergrube oder Zisterne fließen und von dort zur Bewässerung entnommen werden. Für Kleingärten ohne häuslichen Wasseranschluss fällt Grauwasser hauptsächlich in Form von aufgefangenem Regenwasser (das beim Waschen von Obst und Händen anfällt) an, da es dort meist keine Duschen oder Waschmaschinen gibt. Grundsätzlich gilt bei Grauwasser-Speichern: Sie sollten gut abgedeckt und gekennzeichnet sein, damit keine Verwechslung mit Trinkwasser passiert, und um Ungeziefer fernzuhalten.
  • Oberflächenwasser speichern: Wenn ein Garten an einem natürlichen Bachlauf liegt, lässt sich dessen Wasser nicht wirklich „speichern“, sondern man entnimmt es bei Bedarf (zum Beispiel mit einer Pumpe in Echtzeit, siehe Pumpen). Anders sieht es bei stehenden Gewässern aus: Ein Gartenteich selbst fungiert bereits als Wasserspeicher in der Landschaft. Um das Teichwasser für Trockenzeiten verfügbar zu machen, kann man es in IBC-Container oder Fässer umpumpen, allerdings ist das meist nur nötig, wenn man den Teich für den Garten ganz abpumpen muss. In den meisten Fällen wird das Oberflächenwasser direkt aus dem Teich verwendet, solange dieser genug Pegel hat. Wer keinen natürlichen Teich hat, aber Oberflächenwasser sammeln möchte, kann eventuell eine flache Mulde als temporären Wasserspeicher anlegen, die sich bei Regen füllt (eine sogenannte Versickerungsmulde mit Überlauf in den Boden). Diese ist jedoch eher zur Versickerung als zur Entnahme gedacht. Für die Wasserversorgung ist ein abgedichtetes Speicherbecken oder eine Zisterne sinnvoller. Manche Gartenbesitzer kombinieren beides: Sie haben einen dekorativen Teich und zusätzlich einen unterirdischen Tank. In regenreichen Zeiten kann überschüssiges Regenwasser in den Teich geleitet werden (was die Gartenökologie bereichert), und in Trockenzeiten kann mittels einer Pumpe Wasser aus dem Teich entnommen und aufs Beet gebracht werden. Hierbei sollte man aber behutsam vorgehen, um das Teichökosystem nicht vollständig auszutrocknen – ein Teil des Wassers muss für Fische und Pflanzen im Teich verbleiben.

Möglichkeiten zur Verbesserung der Wasserqualität

Möglichkeiten zur Verbesserung der Wasserqualität
Möglichkeiten zur Verbesserung der Wasserqualität

Je nach Herkunft kann Wasser unterschiedliche Verunreinigungen oder Eigenschaften aufweisen, die man für die Gartenbewässerung optimieren möchte. Es gibt verschiedene Methoden, um die Wasserqualität zu verbessern oder aufzubereiten:

  • Filtration: Mechanische Filter entfernen Schwebstoffe, Sand, Laub und andere Partikel aus dem Wasser. Für Regenwasser gibt es beispielsweise Vorfilter am Zulauf zur Regentonne (Laubsiebe, Filtereinsätze) sowie feine Filter in der Zisterne, die kleinste Partikel zurückhalten. Brunnenwasser, das Sand fördert, lässt sich mit Sandabscheidern oder Kiesfiltern reinigen, damit die Pumpe und Sprinkler nicht verschleißen. Auch beim Einsatz von Teichwasser lohnt sich ein Filter am Ansaugschlauch, um Algenreste oder Schmutz fernzuhalten. Druckfilter oder Patronenfilter können dem Wasserleitungssystem vorgeschaltet werden, wenn man mit Tropfbewässerung arbeitet – so verhindert man ein Verstopfen der feinen Tropfer. In komplexeren Grauwasseranlagen sind Filter der erste Schritt, um Haare und Schmutzteilchen zu entfernen, bevor eine biologische Reinigung erfolgt.
  • Sedimentation: Unter Sedimentation versteht man das Absetzenlassen von Schwebeteilchen durch Ruhezeit. Wenn Wasser einige Stunden oder Tage in einem Behälter unbewegt steht, sinken schwere Partikel auf den Boden. Dies verbessert die Klarheit des Wassers. Ein Gartenbesitzer kann z.B. trübes Wasser aus einem Bach zunächst in einem Fass sammeln und ruhen lassen, bevor er das klare Überwasser zum Gießen verwendet. Auch bei eisenhaltigem Brunnenwasser hilft Sedimentation: Lässt man es an der Luft stehen, oxidiert gelöstes Eisen zu braunen Flocken, die sich am Boden absetzen, wodurch das oben abgezogene Wasser deutlich klarer ist. Wichtig ist, das abgesetzte Sediment dann nicht mit auszuschütten. Sedimentation ist eine einfache und chemiefreie Art der Wasserreinigung, die aber Zeit benötigt und einen geeigneten Behälter erfordert. Oft wird Sedimentation mit Filtration kombiniert (z.B. erst absetzen lassen, dann den Rest durch einen Filter gießen).
  • Biologische Reinigung: Biologische Prozesse nutzen Mikroorganismen oder Pflanzen, um organische Verunreinigungen abzubauen. Wie oben erwähnt, kann ein bepflanztes Kiesbeet (Pflanzenkläranlage) Grauwasser reinigen, indem Bakterien im Kies und an Pflanzenwurzeln die gelösten organischen Stoffe zersetzen. Ähnliche Prinzipien gelten im Kleinformat: etwa kann man ein Fass mit Regenwasser, das längere Zeit steht, durch Zugabe von etwas Teichwasser „impfen“, sodass darin natürliche Mikroorganismen Algenblüten in Schach halten. Für Teichwasser an sich gibt es biologische Filter (z.B. in Form von Filtermatten und Biofiltermaterial, durch die das Wasser gepumpt wird), die Nährstoffe abbauen und das Wasser klarer machen – was indirekt auch dem Gießwasser zugutekommt, wenn man es entnimmt. Im Boden eines gesunden Gartenteichs sorgen Mikroben und Schlammlebewesen ebenfalls für eine gewisse Selbstreinigung. Biologische Reinigung ist insbesondere bei Grauwasser essenziell, um Seifen, Fette oder Essensreste abzubauen, bevor das Wasser im Garten versickert oder gesprüht wird. Einfache biologische Klärstufen kann man auch selbst anlegen: z.B. mehrere hintereinandergeschaltete Bottiche mit Kies und Schilfpflanzen, durch die man Grauwasser leitet. Das Ergebnis solcher natürlichen Reinigung ist zwar kein Trinkwasser, aber ausreichend sauber für viele Bewässerungszwecke.
  • UV-Desinfektion: Ultraviolettes Licht kann dazu dienen, Keime im Wasser abzutöten oder zu inaktivieren. In Regenwasserzisternen, die auch das Haus mit Brauchwasser versorgen (etwa für Toilette oder Waschmaschine), werden oft UV-Filter eingebaut, um Bakterienwachstum zu kontrollieren. Im Gartenbereich ist eine UV-Lampe vor allem sinnvoll, wenn man Wasser über Sprinkler verteilt (feine Tröpfchen, die möglicherweise eingeatmet werden könnten) oder wenn sehr empfindliche Pflanzen vorgezogen werden. Zum Beispiel installieren manche Gewächshausgärtner UV-C-Geräte in den Wasserkreislauf, um Pilzsporen oder Algen abzutöten, bevor das Wasser auf die Pflänzchen trifft. Auch für Teiche gibt es UV-Klärer: das Wasser wird in einem Durchlaufgerät an einer UV-Lampe vorbeigeführt, um Schwebealgen zu reduzieren – so bleibt Teichwasser klarer, was wiederum dem entnommenen Gießwasser zugutekommt (weniger Verstopfung in Schläuchen, weniger Krankheitskeime). UV-Desinfektion hat den Vorteil, dass sie ohne Chemikalien auskommt und sehr effektiv gegen Mikroorganismen ist. Allerdings benötigt sie Strom und die Lampen müssen sauber gehalten und periodisch ausgetauscht werden, da ihre Leistung mit der Zeit nachlässt. Für reine Gartenbewässerung (Bäume, Zierpflanzen) ist UV meist nicht nötig, doch wenn man Grauwasser versprühen will oder generell auf Nummer sicher gehen möchte bei der Hygiene, kann es eine zusätzliche Sicherheitsschicht darstellen.

(Hinweis: Chemische Wasseraufbereitungsmethoden wie Chlorzugabe, Fällungsmittel oder pH-Korrektur werden im Garten nur selten eingesetzt und bleiben hier unbetrachtet, da sie meist Trinkwasser oder Poolwasser vorbehalten sind. Im Gartenkontext versucht man, mit den oben genannten natürlichen oder mechanischen Methoden auszukommen.)

Geeignete Gartenpumpen für unterschiedliche Wasserquellen

Um gesammeltes Wasser effizient im Garten zu verteilen, sind oft Pumpen notwendig – vor allem, wenn man Wasser aus unterirdischen Zisternen, Brunnen oder tiefliegenden Behältern nutzen möchte oder einen höheren Druck für Rasensprenger erzielen will. Je nach Wasserquelle und Einsatzzweck kommen unterschiedliche Pumpentypen infrage:

  • Hauswasserwerk: Ein Hauswasserwerk ist eine Kombination aus Pumpe, Druckbehälter und Steuerung. Es dient dazu, Brauchwasser (z.B. aus einer Zisterne oder einem Brunnen) mit konstantem Druck ins hauseigene Leitungsnetz oder Gartenschlauchsystem einzuspeisen. Der Vorteil eines Hauswasserwerks liegt in seiner Automatik: Öffnet man einen Wasserhahn oder Sprenger, springt die Pumpe an; bei geschlossenem Hahn schaltet sie ab, und der Druckkessel puffert kleine Entnahmen. Für Gärten ist ein Hauswasserwerk ideal, wenn man eine feste Installation für die Bewässerung möchte – etwa um mehrere Regner gleichzeitig zu betreiben oder um auch Toiletten und Waschmaschinen im Haus mit Regenwasser zu versorgen. Es sorgt für gleichmäßigen Wasserdruck ähnlich wie beim normalen Leitungswasser. Hauswasserwerke werden meist stationär in Keller, Garage oder am Brunnen installiert. Sie sind geeignet für Wasser aus Brunnen (bis ca. 7-8 m Saughöhe) und Zisternen. Bei tieferen Brunnen kann das Hauswasserwerk mit einer vorgeschalteten Tauchpumpe kombiniert werden. Wichtig: Ein Hauswasserwerk sollte frostsicher aufgestellt werden, oder im Winter entleert werden, wenn es im Freien steht.
  • Tauchpumpe: Eine Tauchpumpe ist eine Pumpe, die direkt im Wasser versenkt wird. Sie zieht das Wasser nicht an, sondern drückt es von innen heraus durch einen Anschlussschlauch nach oben. Tauchpumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen: Klarwasser-Tauchpumpen für sauberes Wasser, Schmutzwasser-Tauchpumpen, die auch grobe Partikel und Schlamm fördern können, sowie spezielle Tiefbrunnenpumpen mit schlankem Durchmesser für enge Bohrbrunnen. Im Garten verwendet man Tauchpumpen häufig in Zisternen, Regentonnen oder Teichen, um Wasser zu entnehmen. Sie sind meist elektrisch betrieben (230 V Netzstrom, teils 12 V oder solar für kleinere Anwendungen) und können je nach Modell auch einen gewissen Druck aufbauen, um einen Gartenschlauch zu speisen. Ihr großer Vorteil ist die einfache Handhabung: Pumpe mit integriertem Schwimmerschalter in den Schacht hängen und anschließen – sie fördert zuverlässig, solange sie unter Wasser ist. Tauchpumpen arbeiten leise, da sie vom Wasser gedämpft werden, und müssen nicht manuell angegossen werden (kein Ansaugproblem). Für Beregnungsanlagen mit hohem Druckbedarf gibt es mehrstufige Tauchdruckpumpen, die genug Druck liefern, um Regner zu betreiben. Eine Tauchpumpe ist auch ideal, um einen Keller oder eine Baugrube leerzupumpen, daher universell einsetzbar. In Bezug auf Wasserarten: Tauchpumpen können sowohl Regenwasser, Leitungswasser (wenn man z.B. einen großen Behälter ausgießen will), Teichwasser als auch vorgeklärtes Grauwasser fördern. Bei Grauwasser oder stark verschmutztem Oberflächenwasser sollte man eine Schmutzwasserpumpe wählen, die Partikel mit fördern kann, ohne zu verstopfen.
  • Kreiselpumpe (Gartenpumpe): Eine Kreiselpumpe ist der klassische Pumpentyp mit einem Laufrad (Impeller), der Wasser ansaugt und unter Druck weiterbefördert. Oftmals sind die handelsüblichen „Gartenpumpen“ oder „Bewässerungspumpen“ Kreiselpumpen, die außerhalb des Wassers aufgestellt werden. Sie besitzen an der Ansaugseite einen Schlauch, der ins Wasserreservoir (z.B. Regentonne, Teich oder Brunnen) geführt wird, und an der Druckseite den Anschluss für den Gartenschlauch. Kreiselpumpen müssen bei Erstgebrauch mit Wasser befüllt (angegossen) werden, damit sie saugen können, denn trocken können sie kein Vakuum erzeugen. Moderne Modelle sind selbstansaugend bis zu einer gewissen Höhe (meist bis 8 m). Eine solche Pumpe eignet sich gut, wenn man flexibel und punktuell Wasser aus einem Behälter fördern möchte – etwa um mit dem Schlauch im Gartenbeet zu gießen oder einen Rasensprenger temporär zu betreiben. Kreiselpumpen laufen im Gegensatz zum Hauswasserwerk nur, wenn man sie einschaltet; es gibt jedoch auch elektronische Steuerungen, die eine Kreiselpumpe bei Druckabfall automatisch starten lassen (quasi ein kleines Hauswasserwerk ohne großen Tank). Diese Pumpenart ist mobil: Viele haben Tragegriffe und lassen sich von einem Behälter zum nächsten versetzen. In Schrebergärten ohne Stromnetz werden manchmal Benzinmotor-betriebene Kreiselpumpen eingesetzt, um Wasser aus einem entfernten Brunnen oder Bach zu pumpen. Von der Wasserqualität her bevorzugen Kreiselpumpen relativ sauberes Wasser, da Sand oder Schmutz im Laufrad zu Verschleiß führen können. Bei Verwendung mit Teich- oder Grauwasser sollte unbedingt ein Saugfilter vorgeschaltet werden. Insgesamt bieten Kreiselpumpen eine leistungsstarke Lösung für viele Gartenbewässerungsaufgaben, allerdings sind sie hörbar (Motorengeräusch) und sollten nicht trockenlaufen, da sonst die Dichtungen beschädigt werden.
  • Solarpumpen: Solarbetriebene Pumpensysteme werden immer populärer, gerade in Gärten ohne Stromanschluss oder bei Menschen, die erneuerbare Energie nutzen wollen. Ein Solarpumpenset besteht meist aus einem Solarmodul, einer kleinen Pumpe (oft tauchfähig) und manchmal einem Akku sowie einer Steuerung. Leistungsstarke Solarpumpen können beispielsweise Wasser aus einem Regenfass in ein Tropfbewässerungssystem fördern, ohne dass Netzstrom benötigt wird. Die Fördermenge und der Druck solcher Systeme sind meist begrenzt – ausreichend für das langsame Tröpfeln oder für einen kleinen Sprinkler, aber nicht vergleichbar mit einer netzbetriebenen Pumpe. Dennoch reichen sie aus, um Hochbeete, Gewächshäuser oder entlegene Beete automatisch zu bewässern, sobald die Sonne scheint (oder zeitgesteuert mit Akkuunterstützung auch nachts/morgens). Für Teiche gibt es Solarspringbrunnenpumpen, die tagsüber plätschern und bei Sonne Sauerstoff ins Wasser bringen. Im Kontext unserer Wasserarten: Ein Solarpumpen-System könnte z.B. Regenwasser aus einer Tonne verteilen oder Teichwasser an eine entfernte Stelle pumpen. Manche Systeme ermöglichen das Umpumpen in höhergelegene Behälter am Tag, um dann durch Gefälle in der Nacht zu bewässern. Wichtig zu bedenken: Solarpumpen benötigen ausreichende Sonne oder einen entsprechend dimensionierten Akku. Sie sind wartungsarm, aber die Solarmodule sollten sauber gehalten werden. Als nachhaltige Option passen sie gut zum Konzept der Regenwassernutzung, sind jedoch bei sehr großem Wasserbedarf (großer Rasen) eher ergänzend geeignet.
  • Handbetriebene Pumpen: Vor der Elektrifizierung waren Handpumpen Standard, um Wasser aus einem Brunnen zu fördern. Auch heute finden sich in Gärten noch manuelle Pumpen, etwa in Form der nostalgischen Schwengelpumpe (die typische gusseiserne Handpumpe mit Hebel). Diese Pumpe wird auf einem Brunnenrohr montiert und saugt durch Auf- und Ab-Bewegen des Hebels Wasser an. Handpumpen eignen sich besonders für flache Brunnen oder Zisternen bis etwa 7 Meter Tiefe. Sie fördern mit Muskelkraft eine begrenzte Menge Wasser – genug, um ein paar Gießkannen zu füllen. Ihr Vorteil ist die völlige Unabhängigkeit von Strom und Technik: Sie funktionieren immer, vorausgesetzt der Brunnen führt Wasser. Für Kleingärtner ohne Stromanschluss sind Handpumpen eine robuste und preiswerte Lösung, um Grundwasser zu nutzen. Neben der Schwengelpumpe gibt es auch einfache Saugheber oder Fußpumpen, mit denen man z.B. Wasser aus einem Fass in eine Gießkanne pumpen kann. Diese eignen sich gut, wenn kleine Mengen aus einem großen Behälter gebraucht werden und man diesen nicht kippen möchte. Insgesamt sind Handsysteme eher für den gelegentlichen Wasserbedarf oder nostalgische Zwecke ideal. Sie stoßen an Grenzen, sobald täglich viele hundert Liter bewässert werden müssen – hier schafft man es manuell kaum noch, den Garten ausreichend zu versorgen. Dennoch sind sie ein nützliches Backup (etwa als Notbrunnenpumpe) und vermitteln ein Gefühl von Selbstversorgung.
Geeignete Gartenpumpen für unterschiedliche Wasserquellen
Geeignete Gartenpumpen für unterschiedliche Wasserquellen

Fazit

Für eine nachhaltige und effiziente Gartenbewässerung lohnt es sich, verschiedene Wasserarten zu nutzen und deren Vorteile auszuspielen. Regenwasser und Grundwasser sind hervorragende Ressourcen, um Trinkwasser zu sparen und zugleich vielen Pflanzen optimale Bedingungen zu bieten. Leitungswasser steht zwar jederzeit bereit und ist qualitativ hochwertig, sollte aber nach Möglichkeit nur ergänzend eingesetzt werden, wenn die natürlichen Vorräte nicht ausreichen – so schont man Umwelt und Geldbeutel. Grauwasser bietet findigen Gartenbesitzern eine zusätzliche Option, den Wasserverbrauch zu senken, erfordert jedoch Sorgfalt bei Sammlung und Einsatz, um Pflanzen und Boden nicht zu schädigen. Oberflächenwasser wie Teich- oder Bachwasser kann regional verfügbar sein und die Gartenbewässerung bereichern, insbesondere wenn es clever in den Wasserkreislauf des Gartens integriert wird.

Wichtig ist, jede Wasserquelle angemessen zu speichern und bei Bedarf aufzubereiten. Mit Filtern, natürlichen Klärmethoden oder UV-Technik lässt sich die Qualität des Brauchwassers verbessern, sodass es bedenkenlos im Garten verwendet werden kann. Ebenso entscheidend ist die richtige Technik für die Verteilung des Wassers: Pumpensysteme, ob elektrisch oder solarbetrieben, erleichtern dem Gärtner die Arbeit und stellen sicher, dass auch entferntere Beete ausreichend versorgt werden. Von der komfortablen Automatik eines Hauswasserwerks bis zur Unabhängigkeit einer Handpumpe – für jede Situation gibt es passende Lösungen.

Letztlich kommt es auf die Kombination an: Ein durchdachtes Bewässerungskonzept im Garten könnte zum Beispiel Regenwasser als Hauptquelle nutzen, unterstützt durch einen Brunnen für Trockenzeiten, Grauwasser für Ziergehölze und vielleicht eine Solar-Tropfbewässerung im Gewächshaus. Wer seine Wasserressourcen diversifiziert und an den Bedarf der Pflanzen anpasst, wird mit einem grünen, gesunden Garten belohnt – auch in heißen Sommern – und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur nachhaltigen Nutzung von Wasser.